Mediennutzung in der Familie
Wer hilft, wenn es Probleme gibt?
Alle Eltern stehen vor der Herausforderung einen gesunden Umgang mit Medien in der Familie zu gestalten. Doch was tun, wenn Probleme auftauchen? Unterstützung zu bekommen ist dann gar nicht so einfach.

Das Problem
Die Mediennutzung bei Kindern und Jugendlichen ist ein großes Belastungsthema in vielen Familien, insbesondere seit der Covid-Pandemie. In manchen Familien nimmt das Thema Mediennutzung so viel Raum ein, dass die Beziehungen zu den betroffenen Kindern sehr darunter leiden. Dabei muss es noch nicht einmal zu einer missbräuchlichen Mediennutzung oder zu einer Mediensucht (auch Internetnutzungsstörung genannt) gekommen sein. Spätestens wenn die Kinder in die Grundschule kommen und auch dort mit Schultablets und Lernapps und den Mediengeräten der Mitschüler in Berührung kommen, müssen Eltern Wege finden, die Mediennutzung zu regulieren. Gleichzeitig müssen sie Mediennutzung auch zuzulassen - denn Medienkompetenz gehört zum Leben dazu.
Spätestens mit Social Media Apps und Onlinespielen wird es jedoch häufig kritisch, auch weil die Nutzung mit Risiken verbunden ist. Je älter die Kinder werden, desto aufreibender wird häufig auch das Thema Mediennutzung, denn die Entwicklung geht immer in Richtung Abkopplung von den Eltern und Orientierung in Richtung Peers. Gerade wenn es daheim schon eskaliert ist und auch körperliche Gewalt seitens der Kinder und Jugendlichen im Spiel ist, trauen sich viele Eltern oft erst einmal nicht, sich Hilfe zu holen. Noch viel schwieriger ist es manchmal, sich mit anderen Eltern auszutauschen.
Auf Therapieplätze beim Kinder- und Jugendpsychiater*innen und -therapeut*innen muss man leider oft monatelang waren, aber auch mittlerweile auf Beratungstermine in psychosozialen Beratungsstellen, Erziehungsberatungsstellen oder Familienberatungsstellen. Dabei ist das Problem oft dringlich! Kinder- und Jugendpsychiatrien arbeiten am Limit und können die wachsende Zahl an jungen Patient*innen kaum bewältigen. Manchmal fehlen auch Kenntnisse zur Behandlung von Mediensucht im Alltag. Viele Suchtberatungsstellen sind auf substanzgebundene Süchte spezialisiert und weniger auf Verhaltenssüchte. Es wird mittlerweile viel Medienkompetenztraining und Mediensuchtprävention angeboten; das hilft aber Familien nicht, in denen Mediennutzung bereits zum Problem geworden ist.
Aus meiner Sicht sind zudem Behandlungsstrategien, die sich nur auf die Kinder und Jugendlichen als "Symptomträger" konzentrieren, oft nicht nachhaltig. Aus systemischer Sicht steht ein Symptom nie für sich, sondern ist Teil eines Beziehungsgefüges, z.B. Teil eines Familiensystems.

Wussten Sie das?
Medien werden oft (unbewusst) als "Bewältigungsstrategie" genutzt, z.B. um sich Autonomie, Selbstwirksamkeitserleben, Schutz vor belastenden Emotionen wie starken Ängsten und Depressionen oder Flow-Erleben im Zusammenhang mit ADHS etc. zu verschaffen. Aus dem Grund kommen Eltern (und auch die Betroffenen) allein mit der Kontrolle von Mediennutzung oft nicht weit, weil das eher die Funktion der Mediennutzung als Bewältigungsstrategie verstärkt.
"Die Mediensucht und wir"
Mein Unterstützungsangebot für Eltern
Ich biete Eltern und Familien Unterstützung an, (wieder) einen guten Umgang mit Medien in der Familie zu finden.
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Sie halten Termine bei mir kurzfristig, in der Regel innerhalb von 1-2 Wochen.
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Die Sitzungen finden in meiner Praxis in Bietigheim-Bissingen statt, die ausreichend Platz ggf. auch für eine ganze Familie bietet.
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Gerne biete ich auch überregional webbasierte oder telefonische Beratung an.
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Auf Wunsch komme ich zu Ihnen. Im Rahmen meines Beratungsangebots ist auch aufsuchende Hilfe vorgesehen. Dies kann den Vorteil haben, ein wenig Familienalltag bei Ihnen mitzubekommen und so noch passgenauere Unterstützung anbieten zu können.
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Die Systemische Therapie und Beratung ist ein lösungsfokussierter, auf Kurzzeit ausgerichteter Ansatz. Oft sind nur wenige Sitzungen notwendig, notwendig, um relevante Musterunterbrechungen anzuregen und nachhaltige Veränderungen anzustoßen.
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Ich berate in allen Phasen einer problematischen Mediennutzung: von frühen Phasen wenn es noch um Prävention geht, bis hin zu Phasen, in denen "das Kind schon in den Brunnen gefallen" ist, also z.B. massive Konflikte wegen der Mediennutzung zu Ihrem Alltag gehören und negative Folgen z.B. auf Leistungen in Schule, Ausbildung, Studium und auf die sozialen Kontakte Ihres Kindes erfolgt sind.
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Mit systemischer Therapie und Beratung ist viel positive Veränderung möglich. Wir arbeiten nicht nur auf Ebene der Mediennutzung als zentrales Symptom, sondern an den Kommunikations- und Beziehungsmustern, die in einem Familiensystem wirken. Oft gibt es relevante Zusammenhänge und Gründe hinter einer problematischen Mediennutzung, die auch mit dem Familiensystem zu tun haben - daraus ergeben sich viele neue Lösungsansätze.
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In der Regel arbeite ich zunächst mit den Eltern und dann bei Bedarf auch mit den Kindern/Jugendlichen, allerdings immer mit Blick auf das gesamte Familiensystem und seine Dynamiken. Einen einseitigen Fokus auf das Kind/die Jugendlichen als "Symptomträger" finde ich nicht sinnvoll, da ungünstige Verhaltensweisen selten isoliert von äußeren Umständen auftauchen und fortbestehen.
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Gern können wir ein kostenloses Infogespräch oder direkt einen Beratungstermin vereinbaren. Melden Sie sich gern bei mir.